Wir leben seit 5 Sekunden…

…so hieß ein Buch, dass ich als 10-Jähriger verschlungen habe. Wäre die Erde also einen Tag alt, dann gäbe es den Homo sapiens gerade einmal – heute wissen wir es noch genauer – 2 Sekunden. Ackerbau und Viehzucht existieren seit 0,2 Sekunden.

14 Milliarden Jahre soll „unser“ Universum (man beachte die Anführungsstriche!)  existieren. Für die Daseinsdauer des Menschen bedeutet das Nullkommaunddannnochganzvielenulleneins. Eigentlich, möchte man sagen,  gibt es uns noch gar nicht, und ob wir trotz der Selbstverliebtheit ob unserer tollen intellektuellen Leistungen nicht nur eine Episode der Geschichte sind, wird sich zeigen. Dennoch  gibt es eine Lösung aus dem Dilemma „Krone der Schöpfung“ versus „Zerstörer der Schöpfung“: Wir müssen zum  Zerstörer unseres „falschen“ Ichs werden. Das „wahre“ Ich aber lässt sich nicht durch vordergründigen Erfolg erjagen, sondern nur erringen in den Übungen, die die Mystiker aller Zeiten als den Weg der Suche beschrieben haben.

„Was geschieht, wenn sich der Sucher als der Gesuchte erweist?“ (Willigis Jäger)

Hanswerner Herber

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