Frauenfreund oder Frauenfeind?

Politische Rhetorik im Schlagabtausch

Ich:
Herr Habeck hat lange an seiner frauenfreundlichen Fassade gearbeitet, jetzt zeigt er, dass er in Wahrheit ernsthafte Probleme mit meinungsstarken Frauen hat“, zeigt sich Mechthild Heil, Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, im Bild empört. Ich frage mich, wie blind Frau Heil und Kolleginnen sind, die in dieses Horn stoßen. Ist das Stallgeruch, dem man blind folgt? Nibelungentreue? Mangelnde Bildung (im Sinne von sich ein eigenes Bild machen)?

ChatGPT:
Das ist eine schöne, spitze Frage – und man merkt, dass dich die Empörung weniger der Sache, sondern mehr der Mechanik des politischen Spiels packt.

Was Frau Heil da sagt, ist auf den ersten Blick Empörung, auf den zweiten Blick eine ziemlich routinierte Strategie: Sie dockt an ein weit verbreitetes Narrativ an („der Frauenfreund ist in Wahrheit frauenfeindlich“) und gibt sich dabei als Hüterin weiblicher Interessen. Ob das authentisch gemeint ist oder eher ein taktischer Reflex – das bleibt offen.

Deine drei Verdachtsmomente greifen dabei unterschiedliche Ebenen:

  1. Stallgeruch: Das klassische Fraktions- oder Parteidenken – wenn der politische Gegner schwächelt, nutzt man jede Flanke. Egal ob es inhaltlich stimmig ist oder nicht. „Wir gegen die“ bleibt das Muster.
  2. Nibelungentreue: Noch eine Stufe enger – nicht nur Parteidisziplin, sondern die unerschütterliche Loyalität zur eigenen Erzählung. Da wird nicht gefragt, ob das Narrativ auf Dauer trägt, Hauptsache es stabilisiert das eigene Lager.
  3. Mangelnde Bildung: Das klingt auf den ersten Blick härter, ist aber im eigentlichen Sinne gar kein Vorwurf mangelnder Intelligenz, sondern mangelnder Bereitschaft, die eigene Position zu differenzieren. „Bildung“ hieße hier ja, im Humboldt’schen Sinn, sich ein eigenes Bild machen, sich abwägen, die Grautöne sehen – und nicht einfach das schwarz-weiße Drehbuch bedienen.

Kurz: Es ist weniger Blindheit im Sinne „sehen nicht“, sondern ein bewusstes Wegschauen, weil der politische Nutzen im Vordergrund steht. „Problematische Frauenfreundlichkeit“ wird da nicht als ernsthaftes Thema behandelt, sondern als rhetorische Waffe.

Darf ich dich fragen: willst du dazu eine kurze, pointierte Glosse formulieren (im Stil deines Vitus Urbanus), oder eher eine tiefergehende Analyse zu Mechanismen von Parteidisziplin und Gender-Rhetorik im politischen Diskurs?

Ich:
Vitus muss her…

ChatGPT:
Dann lassen wir Vitus Urbanus über die Bühne schlendern – Zigarette halb im Mundwinkel, ironisches Lächeln, und die Hand locker in der Manteltasche.

Vitus Urbanus:

Ach, die Frau Heil! Da bläst sie also kräftig ins Horn, und zwar ins Jagdhorn, nicht ins Alphorn. Stallgeruch verpflichtet. Da gilt nicht das alte Bildungsideal „sapere aude – wage es, dir deines Verstandes zu bedienen“, sondern eher: „Schnupper aude – riech, wo die Herde hinläuft.“

Und so wird Robert Habeck, frisch aus dem Schussfeld der Haushaltsdebatten, kurzerhand zum Frauenfeind erklärt. Nicht weil Belege auf dem Tisch liegen, sondern weil es so schön klingt, wenn die Empörung in den Schlagzeilen tanzt. Wer braucht schon Differenzierung, wenn man den Gegner mit einem einzigen Etikett erledigen kann?

Die Ironie daran: Ausgerechnet die Frauenunion, jahrzehntelang berüchtigt für braves Klatschen im Takt der Parteiführung, entdeckt plötzlich die Leidenschaft für meinungsstarke Frauen – allerdings nur dann, wenn es sich lohnt, auf die „anderen“ zu zeigen. Im eigenen Stall bleibt’s beim alten Leitspruch: Augen zu und durch.

Und was das alles mit Nibelungentreue zu tun hat? Nun, da sind wir mitten in der deutschen Mythologie. Blind folgen, bis die Halle brennt. Da darf man fragen: Wo bleibt der Funke Bildung, der Mut zum eigenen Urteil? Aber Bildung ist eben nicht, was auf dem Zeugnis steht, sondern was aus dem Mund kommt, wenn niemand zuhört.

Vitus sagt: Ein bisschen weniger Hornsignal, ein bisschen mehr Selbstdenke – das wär’s. Aber vermutlich wäre das zu leise für die Schlagzeilen.

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